Antibiotika sind Arzneimittel, die das Immunsystem des Patienten bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen. Dies gilt, genauer gesagt, für Infektionserkrankungen, die durch Bakterien verursacht werden. Krankheiten, die durch Bakterien hervorgerufen werden, sind beispielsweise Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen.
Es gibt aber auch Infektionen, die nicht durch Bakterien, sondern durch Viren entstehen. Dabei handelt es sich um Krankheiten wie zum Beispiel die Grippe oder den grippalen Infekt mit Schnupfen und Husten. Hier helfen Antibiotika nicht.
Warum sind Antibiotika so wichtig?
Antibiotika gehören zu den wichtigsten Errungenschaften der Medizin. Mit ihrer Entdeckung im 19. Jahrhundert konnten erstmals Infektionskrankheiten behandelt werden, für die es bis dahin keine wirksame Therapie gab und die oftmals zum Tod führten (Tuberkulose, Typhus, Blutvergiftung). Kaum eine andere medizinische Entwicklung hat die Lebenserwartung so deutlich verbessert wie die der Antibiotika. Auch heute noch sind Antibiotika eines der wichtigsten Instrumente in der Behandlung von Infektionskrankheiten. Wenn sie nicht mehr wirken, können bakterielle Infektionen wie beispielsweise eine Lungenentzündung viel häufiger einen tödlichen Verlauf nehmen.
Wie wirken Antibiotika?
Antibiotika können auf unterschiedliche Weise wirken. Sie können Bakterien abtöten, indem sie zum Beispiel ihre äußere Hülle, die Zellwand, zerstören. Oder sie können den Stoffwechsel des Bakteriums angreifen und damit verhin-dern, dass es sich vermehrt. Die zerstörten beziehungsweise geschwächten Bakterien können dann durch das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) bekämpft werden. Antibiotika wirken also wie „Hilfspolizisten“, die das Immunsystem des Menschen dabei unterstützen, Bakterien unschädlich zu machen.
Einige Antibiotika greifen geziehlt nur bestimmte Bakterien an (sog. Schmalspektrumantibiotika). Andere, sogenannte Breitspektrumantibiotika, wirken gegen eine Vielzahl verschiedener Bakterienarten – gerade sie sollten mit Bedacht eingestetzt werden. Menschliche Zellen werden nicht von Antibiotika angegriffen, da sie einen anderen Aufbau und einen anderen Stoffwechsel als Bakterien haben.
Auch gegen Viren wirken Antibiotika nicht. Das liegt daran, dass Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben und auch ganz anders aufgebaut sind als Bakterien.